Inventsys gehörte zu den Ausstellern der SmartSuisse 2018. An dieser Messe hätte man leicht den Eindruck gewinnen können, dass beim Thema Smart Cities nur grosse Player mitreden – etwa die Bundesbetriebe SBB, Post und Swisscom, die grössten Schweizer Städte und weltweit tätige Technologiefirmen wie SAP, Microsoft und Siemens. Doch der Eindruck täuscht.
In den Referaten und Workshops an der SmartSuisse wurden wichtige Erfolgsfaktoren für die Schaffung von Smart Citys und anderen smarten Lebensräumen diskutiert. Demnach ist nicht die Grösse von Projekten, Unternehmen oder Gemeinden ausschlaggebend. Vielmehr hat bei der Digitalisierung von Städten und Gemeinden Erfolg, wer folgende fünf Erkenntnisse berücksichtigt:
- Grenzen werden durchbrochen: Durch die Einführung smarter Technologien werden bei Städten, Gemeinden und Energieversorgern die Grenzen einzelner Zuständigkeitsbereiche durchbrochen. Plötzlich kann ein smarter Kandelaber wichtige Informationen für die Verkehrsplanung liefern und auch bedarfsorientiert verwendet werden. Was bedeutet das in der Praxis? Um das Potenzial von solchen smarten Lösungen optimal zu nutzen, müssen in Smart Citys verschiedene Bereiche unausweichlich zusammenarbeiten. Dabei sind kleine und mittlere Gemeinden im Vorteil, weil eine zu grosse Organisation sogar hinderlich sein kann. In grösseren Städten müssen oft erst einmal neue Stellen für Planungs-, Budgetierungs- und Koordinationsaufgaben geschaffen werden, bevor die Digitalisierung konkret wird.
- Infrastrukturbetreiber und Gemeinden sollten zusammenspannen: Das Institut für Nachhaltige Entwicklung der ZHAW hat in einer Studie gezeigt, dass bei Initiativen für die Smart City die Gestaltung des Innovationsprozesses eine zentrale Rolle spielt. Doch wer ist für diesen Prozess zuständig? Wie läuft er ab? Und welches sind die Treiber der Innovation hin zu einer Smart City? Interessante Case Studies der Städte Wien, Amsterdam und Santander haben an der SmartSuisse aufgezeigt, dass die Städte völlig unterschiedlich an das Thema Smart City herangehen. Ihre Gemeinsamkeit: Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Städten, den Energieversorgern sowie anderen Infrastrukturbetreibern und Dienstleistungserbringern spielt auf dem Weg hin zu einer Smart City immer eine fundamentale Rolle. In diesen grösseren Strukturen ist ebenfalls entscheidend, ob eher ein Bottom-up- oder ein Top-down-Ansatz gewählt wird. Beide Ansätze bieten Vor- und Nachteile. Interessant ist zudem, dass die Städte unterschiedliche Aufhänger für die Smart City gewählt haben. In den drei Case Studies waren es folgende strategischen Stossrichtungen: eine erweiterte Klimastrategie, eine Innovationsplattform und eine neue, erweiterte ICT-Strategie. Kleinere Organisationen können die Initiativen in Richtung Smart City flexibler und effizienter angehen. Ressourcen sind dabei natürlich immer ein wichtiges Thema. Aber dank der Digitalisierung lassen sich Ressourcen für neue Tätigkeiten freimachen.
- Das Arbeiten in Netzwerken bringt schnellere Fortschritte: Initiativen für Smart Cities sind mit vielen Herausforderungen und Fragestellungen verbunden –technologischen, ökologischen, ökonomischen, gesetzlichen und kulturellen. Sie lassen sich schneller und besser beantworten, wenn Organisationen in Netzwerken denken und handeln, also interdisziplinär, lösungsorientiert und unkompliziert zusammenarbeiten. Bei den Referaten und Diskussionen an der SmartSuisse 2018 betonten Referenten und Besucher den Stellenwert kleinerer, spezialisierter und oft besonders innovativer Unternehmen als Netzwerkpartner. Sie bringen Städte, Gemeinden und Energieversorger auf dem Weg zur Smart City oft schneller voran als die bekannten grossen Player.
- Smarte Technologien ermöglichen eine nachhaltige Lebensart: Die Vielfalt an technischen Lösungen für die Digitalisierung in den unterschiedlichsten Lebensbereichen wie Mobilität, Beleuchtung, Smart Home, E-Governance und Smart Service Public ist der Schlüssel, um den Lebensstandard ressourcenschonend weiter zu steigern.
- Heute bekannte Prozesse und Strukturen werden sich rasch verändern: Die Bevölkerung muss die Entwicklung der Smart Citys von Anfang an mitprägen können. Nur so entsteht die notwendige Akzeptanz. Städte, Gemeinden, Energieversorger und weitere Infrastrukturbetreiber tun also gut daran, die Bevölkerung frühzeitig in Projekte für die Digitalisierung einzubeziehen, eine offene Kommunikation zu pflegen und neue Kanäle zu schaffen, um den Dialog mit der Bevölkerung zu fördern. Das kann zum Beispiel eine App sein, mit der die Bevölkerung Mängel bei der Infrastruktur melden oder Feedback geben kann, wie sie Inventsys realisiert.
Es gibt eine ganze Reihe von Gremien und Organisationen, die die Initiativen für Smart Cities unterstützen. Dazu gehört etwa Smart City Schweiz – ein Programm von EnergieSchweiz für Gemeinden, das informieren, Partner vernetzen und smarte Initiativen fördern will.
Last but not least: Initiativen für Smart Citys erfordern auch den Mut, neue Ideen zu verwirklichen. Das Ziel muss nicht gleich ein grosser Wurf sein. Bessere Erfolgschancen hat eine Digitalisierung in kleinen Schritten – mit gesundem Pragmatismus und flexiblen, leicht umsetzbaren Lösungen wie jener von Inventsys. Veränderung braucht Zeit. Sie ist aber an vielen Orten überfällig und lässt sich sofort anpacken.
Case Stories von Inventsys lesen:
SWL Energie AG
Abwasserverband Region Lenzburg
Azienda di servizi industriali di Chiasso