Um die Nachweispflicht für die Qualitätssicherung und die Branchenrichtlinie W12 zu erfüllen, müssen Wasserversorger heute alle Instandhaltungsarbeiten und Kontrollen dokumentieren. Eine auf kritische Infrastrukturen spezialisierte Instandhaltungssoftware erleichtert ihnen diese Aufgabe.
Die SWL Energie AG gehört zu den grossen Wasserversorgern im Kanton Aargau. 2018 förderte sie in ihren zwei Pumpwerken «Hard I» und «Hard II» 3,3 Mio. m³ Wasser. Sie versorgt nicht nur die Stadt Lenzburg mit Wasser, sondern liefert es auch an die beiden Versorgungsunternehmen RTB in Niederlenz und ibw in Wohlen. Neben den zwei Grundwasser-Pumpwerken betreibt die SWL Energie AG ein Quellwasser-Pumpwerk, zwei Reservoire, rund 480 Hydranten, über 2000 Schieber und die Brunnen der Stadt Lenzburg. Zusätzlich erbringt das Unternehmen seit 2018 Brunnenmeisterarbeiten für die Gemeinde Staufen.
Bei so vielen Anlagen ist effizientes Arbeiten gefragt. Um die Vorgaben des Lebensmittelgesetzes zu erfüllen, braucht es zahlreiche Kontrollen: Wochenkontrollen von Pumpwerken und Reservoiren, Monatskontrollen von Quellen, Jahreskontrollen von Hydranten, Brunnen und Schiebern sowie Schutzzonenkontrollen bei Pumpwerken und Quellen in unterschiedlichen Intervallen. Hinzu kommen zahlreiche Instandhaltungsarbeiten.
Zeit sparen bei der Dokumentation
Für die Qualitätssicherung und um die Richtlinie W12 des Schweizerischen Vereins des Gas- und Wasserfaches zu erfüllen, müssen Wasserversorger sämtliche Arbeiten dokumentieren und zahlreiche Daten erfassen. Dazu gehören erstens Messdaten wie Zählerstände, Temperaturen und Niveaus, zweitens Reparaturmeldungen und drittens die Checklisten der Kontrolltätigkeiten.
Wie alle Wasserversorger wendete die SWL Energie AG für Dokumentation und Datenerfassung früher viel Zeit auf. Ihre Fachleute arbeiteten mit Plänen und Checklisten auf Papier. Das Wissen zu den Anlagen war vorwiegend in den Köpfen der Mitarbeitenden gespeichert, nicht aber zentral in einem System. Deshalb suchte das Unternehmen nach einem Weg, um die Arbeitsprozesse für die Wasserversorgung effizienter zu gestalten.
Rasch wurde klar: Die Lösung heisst digitalisierte Instandhaltung. Die SWL Energie AG verglich verschiedene Systeme und wählte schliesslich die Instandhaltungssoftware von Inventsys. Diese ist speziell fürs Gewinnen und Bereitstellen von Wasser durch Gemeinden, Versorgungsunternehmen oder Wasserverbünde ausgelegt. Sie unterstützt alle Kontroll- und Instandhaltungsaufgaben einer Wasserversorgung.
Praktische GIS-Integration
Die Lösung von Inventsys lässt sich rasch implementieren. Die wichtigsten Prozesse sind bereits vorkonfiguriert.
Die Mitarbeitenden der SWL Energie AG digitalisierten schrittweise die Daten aller Anlagen der Wasserversorgung. Der einfache Import von Excel-Daten und die GIS-Integration beschleunigten diese Arbeit.
Pläne und Listen auf Papier kamen bei der Instandhaltung daher immer seltener zum Einsatz. «Wir sparten bald Zeit ein», erinnert sich Patrick Steiger, Leiter Gas Wasser Fernwärme der SWL Energie AG. «Durch die Effizienzsteigerung sind Kapazitäten frei geworden, die wir für die Umsetzung der Richtlinie W12 gut gebrauchen können.» Ausserdem ist das Wissen zu spezifischen Objekten nun nicht mehr auf einzelne Fachleute beschränkt. Zum Beispiel können alle Mitarbeitenden nachschauen, für welche spezifischen Objekte verkürzte oder verlängerte Kontrollintervalle gelten.
Auch die Instandhaltungsplanung hat die SWL Energie AG dank der Software von Inventsys professionalisiert. Das digitale Anlageninventar mit Fotos, Messungen und Journalen erlaubt eine Planung nach Aufgaben, Terminen oder Orten – «ganz einfach per Mausklick», wie Patrick Steiger sagt. Die Analyse der vorhandenen Daten dient dazu, die Instandhaltungsarbeiten laufend zu optimieren.
Daten überall verfügbar
Wenn die SWL-Fachleute bei einer Anlage eintreffen, können sie mit ihrem mobilen Gerät auf sämtliche Daten und Dokumente zum Objekt zugreifen. Sie sehen auf einen Blick die gesamte Historie der Anlage, den aktuellen Status sowie die ausgeführten und die zu erledigenden Aufgaben. Ihre Arbeiten dokumentieren sie lückenlos mit der intuitiven, auf die Feldarbeit ausgelegten App. Damit schliessen die Mitarbeitenden ihre Arbeitsaufträge und Kontrollen von unterwegs ab – ohne Vor- oder Nachbereitung im Büro. Auch Reparaturmeldungen und Folgeaufträge erfassen sie direkt mit der App. Ebenfalls praktisch für die Brunnenmeister: Fotos werden automatisch dem richtigen Objekt zugeordnet.
Wie sehr sich durch die Instandhaltungssoftware die Arbeit der SWL Energie AG erleichtert hat, zeigt das Beispiel Hydrantenkontrolle. Früher gestaltete sich die Datenerfassung in die Hinni-/Aqua-Data-Datenbank für die Abrechnung gegenüber der Gebäudeversicherung sehr aufwendig. Bei fast 700 Hydranten mussten dafür jährlich einige Arbeitstage aufgewendet werden. Mit dem System von Inventsys brauchen die Fachleute bei der Jahreskontrolle die Daten nicht länger manuell in die Datenbank einzutragen. Vielmehr aktualisieren sie die Angaben einfach mit der App. Die Daten werden automatisch in die Datenbank zurückgespeist. Der Aufwand hat sich dadurch auf nahezu null reduziert.
Richtlinie W12 effizient umsetzen
Deutlich effizienter funktionieren auch die von der Richtlinie W12 vorgegebenen Aufgaben, Prozesse und Checklisten wie die Schutzzonenkontrollen und die Funktionskontrollen bei den Anlagen. Die Rapportierung erfolgt nun elektronisch und selbstverständlich objektspezifisch. Die Instandhaltungssoftware von Inventsys stellt sicher, dass die Mitarbeitenden der SWL Energie AG alle Checklisten und Instandhaltungsaufgaben abarbeiten. Nichts geht vergessen. «Als Verantwortlicher erhalte ich automatisch den Nachweis, wer wann wo welchen Auftrag erledigt hat», sagt Patrick Steiger. «Ich kann den Fortschritt von Arbeitspaketen leicht kontrollieren.»
Apropos Fortschritt: Dank der digitalisierten Instandhaltung arbeiten die Wasserfachleute der SWL Energie AG umweltschonender. Erstens hat die Zahl ihrer Autofahrten abgenommen. Denn die Instandhaltungssoftware von Inventsys macht es leicht, Arbeiten in einem Gebiet zu bündeln. Auch Extrafahrten, um fehlende Unterlagen im Büro zu holen, kommen keine mehr vor. Zweitens spart die SWL Energie AG zahlreiche Plandrucke ein. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern genauso den Finanzchef, da bisherige Kosten von etwa 7‘000 Franken pro Jahr entfallen. Drittens benötigt die SWL Energie AG für die vielen Kontrollen jährlich Tausende Blätter Papier weniger.
Bewährte Lösung
Kein Wunder also, dass das Fazit der SWL Energie AG zur Instandhaltungssoftware von Inventsys nach drei Jahren rundum positiv ausfällt. «Wir haben unsere täglichen Routinearbeiten für die Wasserversorgung durch die digitalisierte Instandhaltung deutlich vereinfacht und effizienter gestaltet», sagt Patrick Steiger. «Heute besteht ein durchgängiger Workflow für Kontrollen, Reparaturmeldungen und die Dokumentation.»
Die Wasserfachleute der SWL Energie AG arbeiten gern mit den mobilen Geräten. Ihre Aufgaben sind dadurch attraktiver geworden, zumal frühere Doppelspurigkeiten wie das Abtippen von Papierlisten in den Computer der Vergangenheit angehören.
Von Checklisten auf Papier hat sich die SWL Energie AG endgültig verabschiedet und gleichzeitig die Datenqualität verbessert. Patrick Steiger bringt die Vorteile auf den Punkt: «Für Inspektionen sind wir nun jederzeit bereit.»
Patrick Steiger
ist Leiter Gas Wasser Fernwärme bei der SWL Energie AG und seit drei Jahren begeisterter Anwender der Instandhaltungssoftware von Inventsys.